Huggy Wuggy – Was steckt hinter dem Trend?

Huggy Wuggy ist ein gruselig-anziehendes Kuscheltier mit furchteinflößendem Hintergrund. Seit einigen Monaten verbreitet sich eine gruselige Kuschelpuppe in Kinderzimmern und sorgt bei Eltern und Pädagogen für erhebliche Verunsicherung. Diese Puppe ist bekannt als Huggy Wuggy.

Ursprünglich handelt es sich um ein etwas deformiertes, blaues Wesen mit rasiermesserscharfen Zähnen im Mund. Doch was steckt hinter diesem Phänomen? Und wie sollte man im Umgang mit Kindern darauf reagieren?

Hintergrund

Huggy Wuggy wurde vom Spieleentwickler MOB Games als Hauptfigur für das im Oktober 2021 erschienene Horror-Videospiel „Poppy Playtime“ gewählt. In diesem Spiel kehrt man als Spieler in eine Fabrik zurück, die einst Puppen herstellte, die Kinder umarmten. Der Name Huggy Wuggy leitet sich vom englischen Wort „to hug“ ab.

Die Geschichte erzählt, dass das Unternehmen schließen musste, als die Mitarbeiter auf mysteriöse Weise verschwanden. Schnell entwickelt sich die Untersuchung der geheimnisvollen Umstände im Spiel zu einer Verfolgungsjagd. Der überlebensgroße Prototyp der Spielzeugpuppe akzeptiert offensichtlich nicht, dass man nicht sein Freund sein will.

Stoffpuppe auch bei Kindern beliebt

Die mittlerweile bei vielen Kindern populäre Stoffpuppe stammt aus einem ursprünglich nicht kindgerechten Umfeld. Dennoch hat sie sich weitgehend von ihrer Hintergrundgeschichte gelöst.

Der Spieleentwickler bewirbt die Puppe offensiv mit verschiedenen Merchandise-Produkten direkt bei Kindern. Dies legt den Verdacht nahe, dass die Verbreitung unter jüngeren Nutzern Teil einer Marketingstrategie ist, um mehr Aufmerksamkeit zu erzeugen.

Der Hype erinnert an „Squid Game“

Der Hype um Huggy Wuggy weckt Erinnerungen an die Reaktionen auf die Streaming-Serie „Squid Game“ und deren Auswirkungen. Bei „Squid Game“ wurden Kinderspiele mit einer Geschichte kombiniert, die eigentlich erst ab 16 Jahren freigegeben war, aber dennoch jüngere Kinder anzog und beschäftigte.

Auch jetzt gibt es Berichte aus verschiedenen Ländern, dass Kinder die gewalttätigen Aspekte des Videospiels nachahmen. Obwohl dies bedenklich ist, sollte man diese Meldungen kritisch betrachten. Viele Berichte über die Gruselpuppe haben sich bei genauerer Untersuchung als übertrieben oder sogar falsch herausgestellt.

Einige Meldungen behaupten, dass Inhalte von Huggy-Wuggy-Fans Altersfilter umgehen und auf YouTube Kids verfügbar sind. Dennoch ist es möglich, dass Kinder auf Social-Media-Kanälen auf ungeeignete Inhalte stoßen, die sie verängstigen könnten. Experten raten, sich selbst über die Hintergründe zu informieren und mit den Kindern offen und ehrlich zu sprechen, um ihre Ängste zu verstehen und zu lindern.

Praxis-Ideen um das Thema mit Kindern zu behandeln

Eine Methode, um das Phänomen Huggy Wuggy mit Kindern zu besprechen, ist die Durchführung einer Themenwerkstatt über Gruselfiguren in Medien.

  1. Einführung in das Thema: Beginnen Sie mit einer allgemeinen Diskussion über Gruselfiguren, die Kinder aus Büchern, Filmen oder Spielen kennen. Fragen Sie die Kinder, welche Figuren ihnen Angst machen und warum.
  2. Kreatives Zeichnen und Basteln: Lassen Sie die Kinder ihre eigene Gruselfigur zeichnen oder basteln. Dies fördert Kreativität und ermöglicht es ihnen, ihre Ängste in einer sicheren Umgebung auszudrücken.
  3. Geschichten erzählen: Bitten Sie die Kinder, eine Geschichte über ihre Gruselfigur zu schreiben oder zu erzählen. Dadurch können sie ihre Gedanken und Gefühle auf eine spielerische Weise verarbeiten.
  4. Rollenspiele: Organisieren Sie ein Rollenspiel, bei dem Kinder in die Rolle ihrer Gruselfigur schlüpfen. Dies kann helfen, die Angst vor diesen Figuren abzubauen und sie aus einer anderen Perspektive zu betrachten.
  5. Reflexion und Diskussion: Beenden Sie die Werkstatt mit einer Reflexion über das Erlebte. Diskutieren Sie, was die Kinder über Gruselfiguren gelernt haben und wie sie sich jetzt fühlen.

Diese Themenwerkstatt bietet einen umfassenden Ansatz, um Kinder über Gruselfiguren aufzuklären und ihnen zu helfen, ihre Ängste zu bewältigen.

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